Am 14. Oktober brachen wir, die Klassen 7c und 7d mit den Klassenleitern Herr Doll und Frau Dr. Hünermann sowie Herrn Huller auf, zu unseren Kennenlerntagen in der Jugendherberge Bad Kissingen. Treffpunkt war das Busrondell an der Schule, wo uns der Bus der Fa. Emmel abholte. Nachdem alles Gepäck verladen war und die Lehrer uns durchgezählt hatten, fuhren wir endlich ab.
An der Jugendherberge angekommen, erklärte uns erst einmal die Heimleitung, wo unsere Zimmer waren, wann und wo wir uns zu den Mahlzeiten treffen, dass wir im Haus nur mit Hausschuhen herumlaufen dürfen und einiges andere mehr. Anschließend gab es noch ein paar Informationen von unseren Lehrern. Danach holten wir die Bettwäsche und verteilten uns auf unsere Zimmer, um die Betten zu überziehen und die Schränke einzuräumen.
Wir haben vor jeder Mahlzeit „Bruder Jakob“ gesungen. Und das nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Italienisch und auch Französisch: „Frère Jacques“, denn schließlich hat die 7d ja zum Teil auch Französisch als Wahlpflichtfach.
Nach dem Mittagessen – Gemüsesuppe, Nudeln mit roter Soße (mit oder ohne Fleisch) und Nachtisch, ging es dann los mit dem Programm. Die 7c ging zunächst in den Wald, wo eine „breite Schlucht“ zu überqueren war, oder gemeinsam der Ausbruch aus einem „Gefängnis“ organisiert werden musste. „Schlucht“ und „Gefängnis“ wurden durch Seile zwischen Bäumen markiert – gefährlich war dabei aber zum Glück gar nichts. Es kam vor allem darauf an, dass wir gut zusammenarbeiteten, so dass die ganze Klasse als Team das Ziel erreichte. Währenddessen ging die 7d auf die Wiese, wo sie zunächst in zwei Gruppen aufgeteilt wurde. Es wurde Alaska Baseball gespielt. Dabei musste ein riesiger Ball von der einen Gruppe gejagt werden, während die andere gemeinsam Übungen ausführte. Danach sollte die Klasse durch ein schwingendes Seil laufen oder springen, auf ein Signal, einzeln und in Gruppen. Den einen oder anderen kostete das ganz schön Überwindung – aber zuletzt haben es doch alle geschafft, auch dank der Unterstützung durch die Klassenkameraden. Danach tauschten beide Klassen – die 7d ging in den Wald und die 7c auf die Wiese, wo jede Klasse dieselben Aufgaben zu lösen hatte, wie die Parallelklasse zuvor. Danach hatten wir noch ein wenig Freizeit bis zum Abendessen.
Nach dem Abendessen, das sich jeder am reichhaltigen Buffet selber zusammenstellen konnte (Tee oder Wasser, Suppe, Salate, Brot, Käse, Wurst, Marmelade und sogar Nutella!) trafen wir uns auf dem Freigelände, wo wir ein paar Kreisspiele machten. Sobald es dann richtig dunkel war, ging es auf die Nachtwanderung. Beide Klassen liefen verschiedene Wege. Unterwegs haben wir in größeren Abständen brennende Kerzen aufgestellt. Am Zielpunkt wurde eine Sage erzählt, von Waldwichteln, die angeblich in einem Felsen wohnen. Und auf dem Rückweg gab es dann eine Art „Mutprobe“: Wer wollte, durfte alleine seinen Weg an den brennenden Kerzen vorbei zurückfinden. Manche wollten auch lieber zu zweit gehen – auch das hat gut funktioniert.
Am Dienstag, den 15. Oktober sollte sich jeder nach dem Frühstück eine Tüte mit Verpflegung packen. Zusätzlich zu belegtem Brot oder Brötchen gab es für jeden Müsliriegel, Getränkepäckchen und Obst. Denn wir sollten den ganzen Tag im Freien verbringen. Die Klassen wurden jeweils in Gruppen aufgeteilt, so dass jede Gruppe mit einem anderen Projekt anfangen konnte.
Zwei Gruppen bekamen ein paar Bretter, Seile und zwei Fässer und sollten daraus Flöße bauen. Dann wurden die Flöße auf den Löschwasserteich gesetzt, sodass wir darauf herumpaddeln sollten. Das war gar nicht so einfach, mit dem Floß zu wenden oder eine Acht zu fahren! Gefährlich war das nicht, das Wasser wäre uns nicht einmal bis zum Knie gegangen – aber das hat keiner ausprobiert, und es ist auch niemand hineingefallen.
Zwei andere Teams gingen zum Bogenschießen. Der Trainer teilte uns nach Links- und Rechtshändern ein, weil es da unterschiedliche Bögen gab. Dann erklärte er uns Schritt für Schritt, wie man sich hinstellen muss, wie man den Bogen hält und worauf man achten muss, wenn man den Pfeil einlegt, den Bogen spannt und zuletzt – alle gleichzeitig und auf Kommando – den Pfeil abschießt. Einige haben gleich beim ersten Mal die Zielscheibe getroffen, bei anderen ging der Pfeil nur ins Gras. Aber zum Schluss hatte doch jeder mal einen Treffer gelandet – und es hat viel Spaß gemacht.
Die anderen vier Gruppen bekamen eine Karte mit einem eingezeichneten Weg, einen Kompass und ein GPS-Gerät. Entlang des Weges gab es verschiedene Punkte, wo Fragen versteckt waren, die man erst finden und dann beantworten musste. Das war gar nicht so einfach, vor allem, wenn es verschiedene Meinungen über den Weg gab. Die meisten Gruppen haben den Weg gut gefunden und (fast) alle Fragen perfekt beantwortet. Als die Gruppen wieder an der Jugendherberge ankamen, haben die Trainer die Übung ausgewertet und die Gruppe mit dem besten Teamgeist zum Sieger erklärt.
Anschließend hatten wir dann noch Zeit uns zu duschen und von dem langen Tag im Wald zu erholen. Zum Abendessen gab es dann Gulasch mit Nudeln und verschiedene Salate vom Buffet. Später haben wir uns dann im Aufenthaltsraum getroffen und hatten die Möglichkeit, noch verschiedene Spiele zu spielen oder einfach nur zu quatschen. Die besten Spielideen hatte Herr Doll. Zum Schluss saßen die Meisten von uns in einem großen Stuhlkreis und haben „alle, die“ und „Ich fahre Bus“ gespielt. Das hat richtig viel Spaß gemacht.
Am Mittwoch, den 16.10. waren unsere schönen Kennenlerntage dann auch schon fast vorbei: Nach dem Frühstück haben wir gepackt, unsere Zimmer geräumt und gesäubert, und dann kam auch schon der Bus, der uns alle wieder sicher nach Hösbach gebracht hat. Schade, dass die Fahrt schon vorbei war, aber es war auch schön, wieder nach Hause zu kommen.

Manuel Doll, Dr. Lucia Hünermann

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