Besuch des Blindeninstituts Aschaffenburg

Der Lehrplan des Faches Ethik der 5. Jahrgangsstufe beinhaltet u.A. das Themengebiet „Meine Welt wahrnehmen“, hierbei soll auch auf die Erlebniswelt von Sehbehinderten eingegangen werden.
Um das Thema nicht nur in der Theorie im Unterricht zu besprechen, sondern auch praxisnahe Eindrücke zu sammeln, machten sich die Ethikschülerinnen und –schüler der Klassen 5a, 5d, 5e und 5g am Montag, den 17.06. gemeinsam auf den Weg zum Blindeninstitut in Aschaffenburg. Diese Einrichtung versteht sich als Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen und bietet mit der Graf-zu-Bentheim-Schule, der Heilpädagogischen Tagesstätte und einer Therapieabteilung eine umfassende Tagesbetreuung an. Kinder und Jugendliche mit Blindheit oder Seh- und Mehrfachbeeinträchtigung erhalten ein Lernumfeld, das individuell auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten ist, damit sie sich ihren Fähigkeiten entsprechend optimal entwickeln können.
Im Gruppenverband fuhren wir von Hösbach mit dem Bus nach Nilkheim. Am Blindeninstitut angekommen, wurden wir von Frau Siebenlist ganz herzlich begrüßt. Nach einer kurzen Vorschau auf das bevorstehende Programm ging es direkt los mit einer ausführlichen Führung durch das Gebäude. Hier konnten wir Einblick in die verschiedenen Bereiche (Schwimmbad, Klassenzimmer, Therapieräume, Hauswirtschaftsraum etc.) erhalten. Besonders emotional war für uns ein kleiner Garten, in dem für jedes aufgrund der Beeinträchtigungen verstorbene Kind eine Glasglocke angebracht war.
Im Anschluss durften wir selbst tätig werden: Aufgeteilt in kleine Gruppen schlüpften wir in die Rolle von Kindern mit einer Sehbeeinträchtigung und mussten mit verbundenen Augen verschiedene Aufgaben lösen, zum Beispiel „Fahre mit dem Aufzug ins 1.Obergeschoss, steige aus und fahre anschließend wieder zurück ins Erdgeschoss“ – als Hilfe diente lediglich ein Blindenstock. Außerdem konnten wir mit einer Maschine Wörter in Blindenschrift „übersetzen“ und mussten das Inventar eines Raumes aufzeichnen, nachdem wir dieses im Vorfeld mit geschlossenen Augen „erfühlt“ hatten.
Tief berührt von all den neu gewonnenen Eindrücken fuhren wir am Mittag wieder zurück nach Hösbach und können jedem den Blick über den Tellerrand hinaus nur empfehlen.

Jasmin Leibl mit den Ethikschülern

 

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