Wandertag in die Kläranlage

Was passiert eigentlich mit dem Wasser, das wir täglich verbrauchen (121 l), ...

... ob für die Körperpflege (43 l), die Toilettenspülung (33 l), oder zum Putzen (28 l), es verschwindet alles im Abfluss und dann?

Dieser Frage gingen wir, die Klassen 10 a und 8 d mit Frau Denecke und Frau Schäfer, am siebten Oktober 2022 nach und besuchten die Kläranlage in Aschaffenburg, um dort an einer Führung teilzunehmen. An der Kläranlage angekommen, stieg uns ein übler Geruch in die Nase, der aber im Laufe der Führung immer erträglicher werden sollte. Zu Beginn erfuhren wir von Herrn Mayer, dass 400 Liter Kanalwasser die Minute, bei Regen sogar 1200 Liter, über die Kanalisation ins Klärwerk und dort als erstes in den Rechen kommen, wo es von Feststoffen befreit wird. Anschließend erfolgt der Sandfang, wo, wie der Name schon sagt, der Sand aus dem Wasser geholt wird. Dann kommt der letzte Schritt der mechanischen Reinigung, in dem sedimentierbare Stoffe entfernt werden. Jetzt fängt die chemische Reinigung an, bei der Bakterien verwendet werden, um gelöste Schmutzstoffe abzubauen. Im nächsten Schritt werden diese kleinen Helfer vom gereinigten Abwasser wieder getrennt. Kleinstlebewesen kommen aber bei der Stickstoffelimination wieder zum Einsatz, um Stickstoff aus dem Wasser zu lösen. Chemikalien werden eigentlich nur für die Elimination von Phosphor genutzt. Hierbei gehen die Metallsalze eine Bindung mit Phosphat ein, die dazu führt, dass sich dieses am Boden absetzt und entfernt werden kann. Der Schlamm, der als Abfallprodukt entsteht, wird für die Erzeugung von Biogas benutzt, um einen Teil der benötigten Energie selbst produzieren zu können. Nach der Gärung im Faulturm, in dem das Biogas entsteht, wird der Schlamm in eine Zentrifuge gegeben, wo er auf ein Fünftel seines ursprünglichen Volumens reduziert wird. Der entstandene Klärschlamm wird dann verbrannt. Das aus dem Schlamm gewonnene Wasser wird wieder dem Klärvorgang zugeführt. Nach der Filtration kann das Abwasser schließlich als Nutzwasser in den Main geleitet werden, wo es den Kreislauf des Wassers erneut durchlaufen kann. Nach so vielen Informationen gingen wir am Main entlang zurück und konnten später zuhause unseren Eltern berichten, was mit unserem verbrauchten Wasser geschieht.
Jakob Elsesser, Klasse 10 a
Fotos: Nadine Denecke, Cornelia Schäfer

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