Exkursion des Studienseminars 2019 zur Grube Messel am 09.10.2018

Im UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel herrscht Krokodilalarm, denn zumindest in versteinerter Form sind die Tiere hier anzutreffen. Sie zählen mit den berühmten Urzeitpferdchen zu den Attraktionen der Grube. Doch nicht nur Forscher entdecken sensationelle Fossilien, sondern ab und an auch Besucher.
Und so begab sich auch das Studienseminar 18/20 am 15.10.2019 gemeinsam mit den Seminarlehrerinnen Frau Claßen-Goerlitz (Biologie) und Frau Leydel (Geographie) auf Erkundungstour in die Urzeit, vor mehr als 48 Millionen Jahren.

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Die Grube Messel in Hessen ist ein wichtiges Zeitfenster in die Geschichte der Erde. Da man die Grube nicht allein betreten darf, begleitete eine Geologin das Seminar auf deren Zeitreise und versorgte alle mit spannenden Informationen rund um die Gegend und die vorherrschenden Bedingungen vor rund 48 Millionen Jahren. Mittlerweile ist bekannt, dass die Grube durch eine gewaltige Wasserdampfexplosion entstand, wobei heißes Magma auf Grundwasser stieß. In dem so entstandenen steilen Krater bildeten später Grund- und Regenwasser einen tiefen, sauerstoffarmen Maarsee, der durch die aufsteigenden Gase lebensfeindlich war. Über Jahrtausende hinweg lagerten sich tote Tiere und Pflanzen ab, verfestigte sich und bildeten Ölschiefer. Archäologen finden immer wieder zahlreiche Fossilien wie Knochenhechte, Schildkröten, aber auch Krokodile sowie alles, was an den steilen Kraterwänden hinabrutschte und am See verendete. Dieses Schicksal muss auch zahlreichen Urpferdchen – ungefähr so groß wie Füchse – widerfahren sein. Auch der erstaunliche Fund des Uräffchens Ida schließt auf ein Missgeschick des Säugetiers. Beim Fund dieses Primaten-Fossils stellte man fest, dass Ida wohl eine gebrochene Hand hatte und somit dem See zum Opfer gefallen war.
Dass die Grube vulkanischen Ursprungs ist, konnte erst durch eine 433 Meter tiefe Forschungsbohrung im Jahr 2001 nachgewiesen werden. Ein Teil des zehn Zentimeter breiten Bohrkerns konnte das Studienseminar nach der Grubenführung im Besucherzentrum genauer betrachten. Des Weiteren begab sich das Seminar auf eine virtuelle „Expedition ins Bohrloch“ und konnte so selbst die Bohrung in 433 Meter Tiefe miterleben. Neben diesem Erlebnis wurden im Besucherzentrum noch einige der Fossilienfunde bestaunt – darunter Riesenameisen, die bis zu acht Zentimeter groß wurden, sowie das sagenumwobene 1,50 m lange Krokodil, das es dem Seminar besonders angetan hatte.

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Nachdem die Crocodile-Hunter das Krokodil-Fossil und viele Weitere bestaunen durften und zufrieden wieder nach Hösbach und anschließend an ihre Einsatzschulen zurückkehrten, bleibt nun nur noch das Aussprechen des Danks an Frau Claßen-Goerlitz und Frau Leydel für die Organisation dieser spannenden Exkursion.


Für das Studienseminar 2018/20
StudRefin Theresa Stitz und StudRefin Michelle Wiener

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