Kontaktaufnahme RSH - Schule in China

Auf Einladung des Vereins „Deutsch-Chinesischer Kulturaustausch und Entwicklung von Wirtschaftsbeziehungen e.V.“ und der Bayerischen Sportjugend Aschaffenburg (BSJ) hatte ich als Schulleiterin die Möglichkeit, in den Herbstferien gemeinsam mit einer Delegation aus Politik, Sport und Schule nach Jinan und Jining - Provinz Shandong - in China zu reisen. Die Delegation hatte in einer dicht gedrängten Terminfolge während des Aufenthaltes die Gelegenheit des Besuches von insgesamt acht Schulen verschiedener Schularten und Altersstufen. Weiterhin absolvierten wir offizielle Termine mit den jeweiligen Schulämtern, dem Bürgermeister von Jining und Besuche im Rahmen der ausgetragenen Fußballspiele der U13 und U15 Jugendmannschaften.
Der Schulalltag der Schülerinnen und Schüler ist in China deutlich anders als der Schulalltag an deutschen Schulen. Ein chinesischer Schultag ist deutlich straffer organisiert – selbst in den Pausen. Beginnend um 08:30 Uhr, wird der Schultag durch eine Mittagspause von 60 und 90 Minuten unterbrochen und dauert dann bis zum Nachmittag um 17:15 Uhr an. Danach erledigen die Schülerinnen und Schüler die Hausaufgaben und betreiben Selbststudium. Die Aussage chinesischer Lehrkräfte war, dass nach dem Schultag und dem Abendessen noch bis ca. 22.00 Uhr Hausaufgaben gemacht werden! Am Wochenende besuchen sehr viele Schüler/innen Nachhilfeinstitute. Die Verpflegung der Schüler ist an allen besuchten Schulen über eine Mensa gesichert, die ein sehr gutes und vielseitiges Essen zu äußerst günstigem Preis anbietet. Die Klassenstärken variieren stark zum Teil bis zu 55 Schüler/Klasse (!). Alle Schülerinnen und Schüler tragen Schuluniformen.

files/Fotos/Aktuelles/2018China/1.jpgWohnheim Oberstufenschüler/innen; Waschbecken und Toilette hinter der Glastür

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Chemie Klasse Jgst. 11 (62 Schüler/innen in einem Raum)

Die Schulgebäude verteilen sich zum Teil auf mehrere Campus. Das mit Abstand kleinste Gebäude einer weiterführenden Schule, das wir sehen konnten, bot Platz für 1500 Schüler/innen, die größte weiterführende Schule hatte über 5000 Schüler/innen auf einem Campus. Oberstufenschüler wohnen in einem Wohnheim auf dem Campus. Die Sport- und Außenanlagen sind modern und sehr ansprechend, auf Sauberkeit in den Schulgebäuden und auf dem Schulgelände wird viel Wert gelegt. Auffällig war, dass an allen Schulen eine digitale Ausstattung durchgehend gegeben ist. Modernere Konzepte des Schulbaus, die sich von der frontalen Raumstruktur lösen, werden auch in China umgesetzt.

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Schulgelände einer weiterführenden Schule (1500 Schüler/innen auf dem Campus) in einem Vorort von Jinan. Wie alle besichtigten Schulen, ist auch diese von Hochhäusern umgeben. Ganz rechts ist das Schulgebäude zu sehen, das rote Gebäude im Hintergrund ist das Wohnheim. Der Rasenplatz ist ein Kunstrasen.

Am 9.11.18 kam eine chinesische Delegation von Schulleitern, dem Leiter des Schulamtes und Dolmetschern zu einem Gegenbesuch zu uns an die Realschule nach Hösbach.

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Fazit: Eine Zusammenarbeit bzw. ein Austausch mit Schulen und Schüler/innen zwischen Deutschland und China erweitert den Horizont und man selbst schätzt sehr, wie gut eine deutsche Schule arbeitet. Für die Zukunft ist eine freundschaftliche Verbindung mit der Jinan Middle School der Provinz Shandong, mit dem Ziel des gegenseitigen Austausches, angedacht.

Hildegard Väth, Schulleiterin

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